Übersicht über Spielzeiten und Theatergruppen

Die Moritzen-Junioren

2010er-Jahre

2000er-Jahre

Die Mini-Moritzen

2010er-Jahre

Akutelles und Vergangenes

Rückblick auf die Spielzeit 2018

ein Bericht von Nicki Rüddenklau

Noch vor wenigen Wochen war in der Turnhalle des TVW deutlich erkennbar, dass es mal wieder hieß, es ist „Moritzenzeit“. Die Bühne der Turnhalle hatte sich von einer schlichten Bühne zu einem Zugwaggon verwandelt und zeigte, dass die Moritzen an 8 Terminen zum Theaterstück „Stress im Champuss-Express“ von Bernd Spehling eingeladen hatten.

Für diejenigen, die das Stück nicht sehen konnte bzw. diejenigen, die gerne nochmal an die turbulente Zugfahrt zurückdenken möchten, haben wir aus Sicht der Bistrokellnerin Gertrud einen kleinen Rückblick auf das Theaterstück verfasst:

Ich weiß nicht, ob Sie es schon mitbekommen haben, aber dieses Jahr ist mir bei den Moritzen etwas ganz verrücktes passiert. Sie können es sich vielleicht nicht vorstellen, aber ich bin doch in meinem Bordbistro im Champus-Express überfallen worden!

Aber alles fing so an:

Das Räuberpärchen Kati und Rudolf, hatten einen genauen Plan, wie sie das Borbistro überfallen wollten. Die Umsetzung wirkte dabei für die beiden ebenso genial wie einfach: Das Borbistro wird überfallen, die prall gefüllte Kasse an sich genommen und der einzige Zwischenhalt zum Verschwinden genutzt.

So kam es dann auch, dass der sichtlich nervöse Rudolf mein Bistro kurz vor dem geplanten Zwischenhalt überfiel. Stellen Sie sich vor, da hält der mir doch einfach eine Kanone hin und raubt mich aus…Allerdings ist wegen einer „Störung im Betriebsablauf“ der Zwischenhalt ausgefallen. So standen die beiden also vor meinem Bistro, hatten die Kohle an sich genommen und konnten nicht wie geplant den Zug verlassen. Und dann ging das Chaos erst richtig los.

Das Verstecken der Beute gestaltete sich schwieriger als gedacht. So musste das Geld kurzzeitig in einem Feuchttücherbehälter, einem Erste-Hilfe-Kasten, einem Mülleimer, einem Koffer und dem Kühlschrank des Bordbistros untergebracht werden. Aber wie es der Teufel so will, benötigte diese Gegenstände immer genau dann jemand, wenn die Beute gerade darin versteckt wurde. So wurde das Verstecken der Beute für Kati und Rudolf zu einem Spießroutenlauf, der durch mich und meine Kollegen, die sehr verwunderlichen Fahrgäste und das Auftreten der Polizei nicht unbedingt vereinfacht wurde.

Aber so blöd wie die beiden sich angestellt haben, da war mir gleich klar, dass sie es waren. Als ich das Geld dann auch noch zufällig in meinem Kühlschrank gefunden habe, habe ich meine Kollegin die Putzfrau Ilse angerufen und ihr das Geld in einer Kühltasche mitgegeben. Sie hat dann einen Schwächeanfall vorgetäuscht, sich ins nächste Krankenhaus bringen lassen und schon war die Beute vom Zug verschwunden.

Nachdem dann das Räuberpaar von der Polizei überführt wurde stand mir und Ilse nichts mehr im Weg und wir haben das Geld unter uns aufgeteilt. Inzwischen liegen wir beide in „El Urinal“ am Strand, genießen die „Hapi Hur“ und essen „Pizza Karl ohne“ vom „Alljukannätbuffet“.

Wir Schauspieler verbringen unsere Zeit zwar nicht in El Urinal, haben aber dafür eine sehr erfolgreiche Theaterzeit hinter uns bringen können. Wir blicken mit großer Zufriedenheit auf eine sehr lustige Spielzeit zurück und sind sehr glücklich, dass wir es erneut schaffen konnten rund 1.500 Zuschauern einen amüsanten und kurzweiligen Theaterabend zu bescheren. Das Lachen, der Szenenapplaus und die Gespräche mit den Zuschauern nach den Aufführungen haben uns gezeigt, dass sich die viele Zeit und Arbeit, die man während der Vorbereitung des Stückes aufgebracht hat, wieder einmal gelohnt hat. Es ist ein tolles Gefühl zu sehen, dass die Zuschauer mit einem Lachen im Gesicht den Heimweg antreten.

Neben dem großen Erfolg, den wir mit unserem Theaterstück erzielen konnten, zeichnete sich die Theaterspielzeit zudem durch ein besonderes Ereignis aus. In diesem Jahr besuchte uns der Autor des Stückes, Herr Bernd Spehling, um mit seiner Familie zu schauen, wie wir sein Theaterstück umsetzten würden. Wir Schauspieler konnten uns im Anschluss an unsere Aufführung ausführlich mit Herrn Spehling austauschen und sind stolz und glücklich, dass wir von ihm ein großes Lob für unsere Schauspielkünste und die selbstgestaltete Bühne erhalten haben.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei allen Helferinnen und Helfern bedanken, die uns wie jedes Jahr in den unterschiedlichsten Bereichen mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Nur durch diese Unterstützung und den Zusammenhalt des Vereins ist es möglich, dass eine Theatersaison so erfolgreich beendet werden kann. Herzlichen Dank!

Im kommenden Herbst werden die Moritzen wieder mit einem lustigen Theaterstück auf der Bühne stehen. Die genauen Spieltermine stehen zum aktuellen Zeitpunkt zwar noch nicht fest, aber wir freuen uns bereits jetzt, die Lachmuskeln des Publikums erneut auf die Probe stellen zu dürfen.

Westuffeln im Dezember 2018

25 Jahre Die Moritzen

ein Bericht zum Jubiläum von Susi Toischer

1982 wurde der Grillplatz an der Struth eingeweiht. Zu diesem Anlass wurde von einigen „jugendlichen“ Westufflern das Stück „Krämerskorb“ aufgeführt. Es spielten, wenn ich mich recht erinnere, Andrea Scheidler, Jürgen Düster, Heike Bendig, Günter Rüddenklau (mit seiner damaligen Freundin Evelyn Hassenpflug). Noch am gleichen Nachmittag fragten Christine Hammer und ich, ob wir auch mitmachen könnten.

1983 spielten wir uns dann „warm“ mit „Im Wilden Westen mit Big Berta“ zur Weihnachtsfeier des TVW. Unser Ziel: Zum 75-jährigen Bestehen des TVW wollten wir ein abendfüllendes Stück auf die Bühne bringen. - So ging es also los.

1984 war es dann soweit: Wir spielten mit „ Hier sind sie richtig“ unser erstes großes Stück. Ich hieß noch Susi Friedrich und war noch jung und schlank. Die Männer hatten alle noch volles Haar und es war noch keiner von uns verheiratet. – Es ist eben 25 Jahre her! Jedenfalls wurde es ein voller Erfolg und wir haben uns vorgenommen weiter zu spielen. Oma Maria hätte gesagt: „och Gott, och Gott, Elend, das habe ich doch schon damals bei dem Gewitter gewusst ...“

Im Herbst 1988 wurde unser Moritz getauft. Zur Taufnachfeier war die Theatergruppe eingeladen – schließlich ist die Bande immer gut zum Resteessen – in dieser Runde haben wir beschlossen uns den Namen MORITZEN zu geben.

Seit 1984 haben wir alle zwei Jahre ein abendfüllendes Stück gespielt. Die Anzahl der Aufführungen wurde immer größer. Eine Ausnahme gab es im Jahr 2000. Es hatte einige private Schicksalsschläge gegeben und wir haben erst 2001 wieder gespielt. Das hatte aber zur Folge, dass wir in diesem Jahr zum 25-jährigen Jubiläum wieder im Spieljahr sind.

Es hat in all den Jahren immer wieder Neuzugänge gegeben. Alle haben sich schnell harmonisch in die Gruppe eingefügt. Vor allem musste jede(r) Neue mit dem besonderen (um nicht zu sagen deftigen) Humor der Moritzen klar kommen. Insider wissen sicher, was ich meine. Man denke nur an den ewig zitierten Satz: „Komm wenn Du kannst – ich kann wenn Du kommst“ oder: „der Günter ist am Spritzen und der Jürgen beim Blasen, die kommen später.“

In den Jahren zwischen den Spielzeiten war es auch nie langweilig. Wir haben viele Weihnachtsfeiern für den TVW organisiert, und regelmäßig kleinere Stücke zum Dorffest aufgeführt. Die Highlights waren hier natürlich die selbstgeschriebenen Stücke vom „Onkel“ August (August Düster sen.). Nämlich „Der Botewagenmitfahrer“ und „Der Schulneubau“. Unvergessen auch unsere Eigenkreationen zu den Fußballjubiläen. Die Sätze: „Nu ettet un drinket ordentlich, dat ji naherr uppen Platze auck wat darstellt“ oder: „Der tut nix, der will nur spielen“ werden immer wieder gerne zitiert.

Überhaupt wird bei allen unseren Treffen gerne und viel gelacht. Viel zu lachen hat auch immer unser Publikum bei den mittlerweile auf 10 Vorstellungen angewachsenen Aufführungen. Unsere „Fans“ kommen dabei aus „aller Herren Ländern“. Man kann also mit Stolz sagen, dass die Moritzen auch über die Grenzen von Westuffeln hinaus bekannt geworden sind. Es macht immer einen Riesenspaß mit den Moritzen zu üben und natürlich auch zu spielen. Ich hoffe, dass es noch lange so bleibt und ich noch lange mitspielen kann.

Inzwischen gibt es schon seit dem Jahr 2000 unsere Junior-Moritzen. Also wird es uns Moritzen hoffentlich auch noch weitere 25 Jahre geben.

Westuffeln im September 2009